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Anna Becker

Hundeernähungsberatung

Wie ersetzt man Innereien richtig ? 🫁

Da Innereien eine der Hauptquellen für wichtige Nährstoffe sind, kann man sie nicht 1zu1 durch Muskelfleisch ersetzen. Innereien liefern unter anderem: Vitamin A, alle B-Vitamine, Vitamin D, Eisen, Kalium, Kupfer, Mangan, Natrium, Selen und Zink.

Aber wieso muss man Innereien denn überhaupt manchmal ersetzten?

Die Antwort ist ganz einfach, entweder der Hund verträgt sie nicht oder er frisst sie nicht.

Aber keine Angst, durch die richtigen Zusätze bekommt man auch hier keinen Mangel.

z.B:

Vitamin A: Lebertran, Vitamin A Tropfen, Eier, Milch, Käse

B-Vitamine: Bierhefe, Vitamin B12 Präparate, andere Vitamin B Präparate, je nach Vitamin B verschiedene Lebensmittel

Vitamin D: Lebertran, Vitamin D-Tropfen, Eier, Käse, Milch, Butter

Eisen: getrocknetes Blutpulver, Eier, Gemüse, Soja, Weizenkleie, rote Beete, Spinat

Kalium: Milch, Fleisch, Joghurt, Obst, Weizenkleie

Kupfer: Spurenelemente Präparat

Mangan: Spurenelemente Präparat, Getreide, Fischöl

Natrium: getrocknetes Blutpulver, Salz, Fisch, Meeresalgen, Eier, Getreide

Selen: Kokosflocken, Paranüsse, Selenhefe, Eier, Getreide, Fischmehl

Zink: Spurenelemente Präparat, Eigelb, Milch

Die richtige Dosierung ist hierbei natürlich essentiell und bitte nur mit Ernährungsberater zu empfehlen.

Also ihr seht, wenn der Hund keine Innereien fressen will/kann ist BARFen trotzdem nicht ausgeschlossen ☺️

Seealgenmehl 🌱

Seealgenmehl von Blaualgen ist einer der Zusätze, die bei der BARF Fütterung Pflicht sind.

Seealgenmehl wird nämlich zur Jod Versorgung des Hundes gefüttert. Diese ist wichtig für eine gesunde Schilddrüse, welche wiederum für den Stoffwechsel, den kompletten Hormonhaushalt, die psychische Gesundheit etc pp zuständig ist. Die Liste kann ewig weiter gehen.

Der Wolf besorgt sich seine Jod Versorgung bzw Versorgung mit Thyroxin (Schilddrüsenhormonen) indem er ganze Beutetiere, inklusive Schilddrüse frisst.

Beim BARF bauen wir zwar Beutetiere nach, füttern jedoch nicht die Schilddrüse, da z.B. die Schilddrüse eines Kalbs, viel zu viele Hormone für unsere Hunde beinhaltet, was sich wiederum negativ auf den Hund auswirkt. Zu wenig ist schlecht, zu viel eben auch. Da beides die Schilddrüse schädigen kann.

Wichtig: Algen wie Spirulina oder Chlorella sind nicht geeignet zur Deckung der Jod Versorgung.

Da der Jodgehalt in den Blaualgen sehr hoch konzentriert ist, muss das Seealgenmehl mit einer Feinwaage abgewogen werden und über 3-7 Tage die Woche gefüttert werden. Je penibler es abgewogen ist, desto besser.

Bitte arbeitet hierbei auch nur mit Seealgenmehl bei welchem auf der Verpackung der genaue Jodgehalt der Charge vermerkt ist und keine von bis Angabe oder gar kein Gehalt angegeben ist.

Kehlköpfe, Schlund und Kopffleisch sollte übrigens nicht gefüttert werden, da dieses Gewebe sehr verseucht mit Schilddrüsenhormonen ist.

Hühnerhälse sind kein Problem, da bei Hühnern die Schilddrüse in der Brust und nicht im Hals liegt.

Die Dosierung des Seealgenmehls richtet sich übrigens NIEMALS nach dem Endgewicht des Hundes, sondern nach der Futter Menge und somit nach dem aktuellen Gewicht, Alter etc.

Mein Napf sieht nie so schön aus wie deiner!

Wenn du das gerade gedacht hast, dann herzlichen Glückwunsch, du hast alles richtig gemacht.

Unsere Näpfe sehen auch nur für die Fotos so aus, denn in Wahrheit, sollte der Napf beim füttern nicht wie auf diesem Foto aussehen.

Das Obst und Gemüse sollte für den Hund nämlich püriert werden!

Der Verdauungstrakt unsere Hunde hat sich durch die Domestikation im Vergleich zu dem des Wolfes zwar verändert, dennoch ist er ihm in vielen Belangen noch sehr ähnlich.

So zum Beispiel beim Verdauen von Obst und Gemüse. Wir füttern den Hunden diese nämlich, neben der Zufuhr von bestimmten Vitaminen, Mineralien und positiven Eigenschaften auf das Immunsystem etc., hauptsächlich als Quelle von Faserstoffen auch bekannt als Ballaststoffe.

Faserstoffe sind Substanzen die in den Zellwänden von Pflanzen vorkommen. In der Nahrung dienen diese als Futterquelle für die guten Darmbakterien, sie helfen also den Darm gesund und aktiv zu halten. Hunde können jedoch mit ihren körpereigenen Enzymen die Zellwände der Pflanze nicht aufbrechen und damit nicht an die Faserstoffe kommen.

Die meisten Faserstoffe finden sich übrigens in grünem Gemüse 🥒 🥬

Indem wir das Obst und das Gemüse für den Hund pürieren, übernehmen wir für seinen Organismus, das aufspalten dieser Zellwände. Ihr werdet sehen, wenn ihr dem Hund Beeren etc. so zum Essen gebt, dass sie teilweise unverdaut wieder rauskommen, wie ihr sie verfüttert habt.

Gebt ihr den Hund Obst und Gemüse einfach als Snack zwischen durch, ist das auch in Ordnung, jedoch wollte der Anteil der im Futter selbst gefüttert wird, immer für den Hund aufgespalten werden, um das gesunde Mikrobiom im Darm zu unterstützen.

Denn ein gesunder Darm haut Auswirkungen auf etliche Erkrankungen, genau so auf eine reibungslose Nährstoff Aufnahme und das Immunsystem.

Ihr würdet euch Wunder, welche Krankheiten der Darm beeinflussen kann, aber darüber machen wir mal einzelne Beiträge ☺️

RFK, was ist das ?

Unter der Abkürzung RFK versteht man rohe, fleischige Knochen. Die rohen, fleischigen Knochen liefern dem Hund in seiner BARF Mahlzeit Kalzium und Phosphat, außerdem wirken sie für den Hund wie einenZahnbürste, da durch das zerkauen der Knochen, Ablagerungen auf den Zähnen abgerieben werden.

Wichtig ist man spricht von rohen, FLEISCHIGEN Knochen, da man nie einen Knochen ohne Fleisch füttern sollte. Der Hund benötigt zum zersetzen der Knochen Magensäure, diese wird aber beim Fressen von Knochen nicht genügend produziert, dafür benötigt der Hund das Fleisch um die Knochen. Sonst liegt ihm der Knochen nur im Magen.

Neben Kalzium und Phosphat liefern Knochen außerdem Kalium, Magnesium und Zink!

Wusstet ihr, dass man Knochen besser morgens als abends füttert ? Abends wird die Verdauung des Hundes heruntergefahren, dadurch kann es passieren dass Knochen nicht komplett verdaut werden und dann schwer im Magen liegen, was Erbrechen in der Nacht zur Folge hat.

Knochen werden außerdem in zwei Bereiche aufgeteilt, in hatte Knochen und in welche Knochen. Zu den weichen Knochen zählen z.B. Hälse, Flügel, Karkassen etc.

Kalbsbrustbein sind ein Zwischending, lassen sich aber ebenfalls eher zu den weichen Knochen zählen.

Hatte Knochen sind z.B. Rippen und jegliche tragenden Knochen + Markknochen.

Tragende Knochen und Markknochen wie z.B. Rinderungerschenkel sollte man nicht füttern, da diese viel zu hart sind und die Zähne des Hundes beschädigen könnten.

Man kann sich außerdem merken, je älter das Beuteltier ist, desto minimalisierter, also härter sind die Knochen z.B. Rinderknochen sind härter als Kalbsknochen.

Bei den Markknochen besteht außerdem das Risiko, dass sie sich über den Unterkiefer in den Zähnen festhängen. Dann kann nur ein Tierarzt unter Narkose den Knochen entfernen.
Statt diese euren Hund zu geben, kocht lieber eine leckere Knochensuppe für ihn daraus.

Apropos kochen: bitte füttert niemals gekochte / erhitze Knochen!!!

Durch das erhitzen werden Knochen porös und es besteht die Gefahr, dass diese brechen und splittern!

Barf macht Hunde aggressiv! Oder doch nicht?

Immer wieder wird man davor gewarnt, den Hund zu BARFen, denn rohes Fleisch bzw. Fleisch im allgemeinen löse bei Hunden aggressives Verhalten aus und steigere das Jagdverhalten.

Offenbar denken manche, ein Hund wird durch den Genuss von Fleisch in eine Art Blutrausch versetzt.

Wenn ihr mich fragt, vollkommenster Quatsch, alle unsere Hunde werden gebarft und keiner zeigt in irgendeiner weiße aggressives Verhalten 😅

Aggressionen bei Hunden können sehr vielfältige Ursachen haben.
Zb. genetische oder biochemische Ursachen, ebenso krankheitsbedingte Ursachen genau wie Traumata aber auch Angst und Schmerz.

Interessanterweise spielt auch die Ernährung eine Rolle.

Wenn der Hund große Mengen minderwertiger Eiweiß (meist pflanzlich) zu fressen bekommt, kann dies dazu führen, dass der Hund ein erhöhtes Territorialverhalten oder Aggressivität zeigt, da die Stoffe Ammoniak und die Aminosäuren Tyrosin und Tryptophan, dafür zuständig sind Metaboliten und Serotonin zu bilden und dies das Verhalten des Hundes beeinflussen.

Wissenschaftler konnten tatsächlich das genaue Gegenteil des Mythos beweisen. Ein Hund, der eine auf Fleisch basierende Nahrung zu sich nimmt, in der er eine optimale Aminosäurenzusammensetzung und zudem einen niedrigen Proteingehalt sowie ausreichend Fett vorfindet, wird weniger wahrscheinlich aggressiv sein als ein Hund, der aufgrund des hohen Anteils pflanzlicher Proteine im kommerziellen Fertigfutter eine ungünstige Aminosäurenzusammensetzung in seiner Nahrung und dafür einen höheren Proteingehalt vorfindet.

Außerdem wurde bestätigt, dass geborgte Hunde, deren Körper nicht mit ungeeigneten Futterkomponenten belastet werden, entspannter sind und sich wohler fühlen 🤗

Schlussfolgerung: BARF macht nicht aggressiv, sondern bewirkt eher das Gegenteil!

Pansen ? Ja - Nein - Vielleicht

Pansen ist einer der Vormägen von Wiederkäuern. Bei ihnen erfüllt er die Funktionen der Verdauung von pflanzlicher Nahrung. In den meisten B.A.R.F. Rationen ist er enthalten.

IdR bekommt man sowohl grünen als auch weißen Pansen, wobei es sich beim weißen Pansen um gereinigten grünen Pansen handelt.

Pansen ist in der B.A.R.F. Fütterung eine nicht essenzielle Komponente. Das heißt, sie kann gefüttert werden, muss es aber nicht.

Aber wieso füttert man Pansen dann?

Oftmals liest man: im Pansen sind wichtige Bakterien und Enzyme enthalten, genau so wie Faserstoffe und er ist proteinreich.

Dabei handelt es sich lediglich um Verkaufsmaschen, denn die enthaltenen Bakterienstämme sterben beim Kontakt mit Sauerstoff ab, die enthaltenen Enzyme sind für die Wiederkäuer zur Spaltung von Zellulose wichtig, nicht aber für den Hund und das bisschen Faserstoffe das im (grünen nicht aber im weißen) Pansen durch die Futterreste enthalten sind, erhält der Hund in einer AUSGEWOGENEN, BEDARFSDECKENDEN B.A.R.F.-ration sowieso über das Füttern von Gemüse.

Auch den Punkt: Protein kann man direkt widerlegen… ja der Pasen enthält Proteine, jedoch haltet es sich hierbei um minderwertige Proteine. Das bedeutet es handelt sich um ein Produkt, das vom Körper nicht so gut verwertet werden kann. Hierzu mehr bei der Verdaulichkeit.

Tatsächlich sollte auf das Füttern von Pansen durch seinen hohen Anteil an Bindegewebe und Purin sogar bei bestimmten Erkrankungen vermieden werden. Z.B. bei Nieren-oder Pankreasinsuffiziens sowie bei Dalmatiner die Purinarm ernährt werden sollten.

Durch den hohen Anteil an Bindegewebe ist die Verdaulichkeit außerdem geringer, was zu einem größeren Output 💩 sowie eventuellen Blähungen führen kann, wenn zu viel gefüttert wird. Je geringer die Verdaulichkeit, desto mehr muss der Hund von etwas fressen um die selbe Nährstoffversorgung zu bekommen und desto mehr kommt auch hinten wieder raus.

Man ihn aus 3 Gründen:

Pansen ist deutlich günstiger als Muskelfleisch

Die Hunde fressen ihn idR sehr gerne

Man möchte viel vom Beutetier verbrauchen.

Also an alle Pansenhasser, ihr könnt ihn 1zu1 durch Muskelfleisch ersetzen. 😉

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